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Das Deutschbuch: Über Deutschland und die Deutschen
Klappentext: "Nur der Deutsche … kann die gesamte Menschheit umfassen." Als der Philosoph Johann G. Fichte um 1800 diese vermessene Behauptung aufstellte, gab es an die 300 deutschsprachige Länder. "Der Deutsche." Gab es den? Gibt es den? Was ist das - "deutsch"? Der Philosoph und Filmemacher Richard Blank begibt sich auf unkonventionelle Spurensuche: Wald, Goethe, Fremde, Mythologie, Heimat, Bauernland, Dämonen etc. - alles deutsch, auch die Großmachtträume und Deutschtümeleien. Blank vermeidet die wohlfeilen Gewissheiten und Klischees der allgegenwärtigen Talkrunden und Politiker-Debatten. Sein Deutschbuch gibt dem Leser die Chance, sich auf Widersprüche und Gegensätze einzulassen, die das Verhältnis zu unserem Land beleben, das schon immer durch Vielfalt geprägt war. "Wir müssen uns von der Illusion verabschieden, Deutschland wie selbstverständlich als großes Ganzes zu sehen." Richard Blank
Über den Kolonialismus
Aimé Césaire (1913-2008), Dichter, Intellektueller, Politiker aus Martinique (französisches Übersee-Departement in der Karibik), rechnet in beissender Schärfe mit dem Kolonialismus und der Überheblichkeit des westlichen Denkens ab. Unvermindert aktueller historischer Quellentext. Rezension: Aimé Césaire (1913-2008), Dichter, Intellektueller, Politiker aus Martinique (bis heute als Übersee-Departement zu Frankreich gehörende Karibikinsel) prägte zusammen mit dem Senegalesen Leopold Senghor den Begriff der Négritude - als Selbstvergewisserung der schwarzen Identität und Erfahrung von Unterdrückung und Verachtung. Die "Rede über die Négritude" ist im Buch enthalten. Der 1950 erstmals veröffentlichte Text über den Kolonialismus wurde zum Klassiker der Studentenbewegung, wie auch das Buch seines Schülers F. Fanon: "Die Verdammten dieser Erde". Geschrieben zu einer Zeit, als der Algerienkrieg wütete, ist es eine z.T. mit Sarkasmus und beissender Ironie verfasste Abrechnung mit der Überheblichkeit westlichen Denkens, die in ihrer intellektuellen Klarheit und Schärfe bis heute Gültigkeit besitzt. Denn er zeigt auch, was der Kolonialismus mit der weissen Zivilisation macht, die ihre wissenschaftliche, moralische, religiöse Überlegenheit propagiert und dabei in Barbarei zurückfällt. Ein historischer Quellentext, unvermindert aktuell und in grossen Beständen unverzichtbar. (2-3)
Erste Hilfe für die Künstlerseele: Stressbewältigung, Kommunikation und Konfliktlösung im Kulturbetrieb : ein Ratgeber
Künstlerinnen und Künstler stehen in Theatern, Opern, Orchestern und anderen Kulturinstitutionen unter hohem Druck: Konkurrenz, viel Kritik, herausfordernde Regie- und Führungspersönlichkeiten und kurze Zeitverträge sind nur einige der Belastungen, mit denen sie konfrontiert sind. Trotz widriger Arbeitsumstände, persönlicher Herausforderungen und zwischenmenschlicher Konflikte werden kontinuierlich künstlerische Höchstleistungen gefordert. Die Stress- und Mentalcoachin Christina Barandun leistet mit Tipps und praktischen Übungen »Erste Hilfe« und zeigt in ihrem Ratgeber, wie Kunstschaffende in ihrem komplexen kreativ-chaotischen Arbeitsumfeld besser mit Stress und psychischen Belastungen umgehen, wie sie ihre Ressourcen erkennen und stärken und ihre Kommunikations- und Konfliktfähigkeit verbessern können.
Supernerds: Gespräche mit Helden
Mit diesem Bändchen mit 8 recht kurzen und übersichtlichen Interviews ist gut bedient, wer sich einen schnellen Überblick über die Positionen, Einschätzungen und Motive der prominenten (z.B. Assange, Snowden) - unter ihnen auch der "godfather of whistleblowing" Daniel Ellsberg ('Pentagon Papers' 1971ff.) - oder bei uns weniger prominenten (z.B. Drake, Radack) Whistleblower, zumeist aus den USA, verschaffen möchte, ohne die z.T. recht umfangreichen bereits erschienenen Titel (z.B. G. Greenwald, ID-A 27/14) lesen zu wollen. Die Kölner Theaterregiseurin und Stückeschreiberin ("Assassinate Assange") hat zusammen mit ihrem Ehemann Daniel Richter, der die Illustrationen beisteuerte, ein Buch über "Helden" gemacht. Das ist nicht ironisch gemeint, wie die Herausgeberin versichert - die Gespräche haben ihren Blick auf die Gefährdung der Demokratie und der Menschenrechte geschärft. Glossar und Personenregister am Ende des Bandes helfen bei der Lektüre. Vor allem für aktuelle Bestände. (2)
Performative Strategien, 2, Crossing lines: Kontakthöfe der Kunst : contact areas of art
In: Performative Strategien 2
Wie man ein Arschloch wird: Kapitalismus und Kolonisierung
Anläßlich der letzten grossen Premiere Frank Castorfs an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz erscheint dieser "Crashkurs in faustischem Denken, das nach 200 Jahren vielleicht gerade an sein Ende kommt." Ich verwünsche alles, was diesem Publikum irgend an mir gefällt. Ja, wenn ich es noch irgend dahin bringen könnte, dass ich eine Werk verfasste, dass die Deutschen mich noch 50 oder 100 Jahre hintereinander recht gründlich verwünschten und aller Orten und Enden mir nichts als Übles nachsagten – das sollte mich außer Maßen ergötzen (Johann Wolfgang von Goethe, 21. Juni 1818). Warum soll man so ein Werk wie Faust überhaupt auf die Bühne bringen? Zunächst einmal, weil man mit dem Faust machen kann, was man will. Bei Goethe findet sich für jede Interpretation eine Begründung. Und während er dem ersten Teil noch eine klare Form gibt, schreibt er im zweiten einfach, was ihm Spaß macht. Das Wort Fragment habe ich nirgends so oft gelesen, wie bei Goethe. Er macht die Türen auf zur Welt und saugt alles auf, was um ihn herum passiert. Kurz vor seinem Tod sagt er: "Mein Werk ist das eines Kollektivwesens, und es trägt den Namen Goethe" (Frank Castorf, 12. Dezember 2016)